Sitzen als Bewegung

Sie bewegen sich zu wenig, weil Sie viele Stunden am Tag sitzen? Haben Sie Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen? Sie wissen nicht, wie Sie richtig sitzen „sollen“?
Mit der Feldenkrais-Methode können Sie entdecken, wie Sie „richtig“ und beweglich sitzen.
Das bedeutet die eigenen Bewegungs- und Haltungsgewohnheiten sehr differenziert wahrzunehmen und zu optimieren. Sie können lernen die Haltemuskulatur zu entlasten, wenn Sie Ihre Knochen intelligent nutzen. Das hört sich vielleicht verrückt an. ABER genau anders herum ist es verrückt. Die Knochen sind das stabile Element in uns. Die Muskeln haben vor allem die Aufgabe, die Knochen in uns zu positionieren, so dass wir uns im Schwerkraftfeld gut halten können.
Auch ich suche schon seit meiner Schulzeit nach einer unangestrengten Sitzhaltung. Erst in der Arbeit mit der Feldenkrais-Methode fand ich den „richtigen“ Weg zum angenehmen Sitzen.                                                                                                                                   Ich entdeckte: Sitzen ist nicht statisch, wenn es angenehm ist, sondern permanente Bewegung. Sitzen-als-Bewegung ersetzt nicht das Laufen und Gehen, kann aber Verspannungen und Schmerzen vorbeugen oder lindern.
Bis hier her waren die Sätze schon länger geschrieben. Nun hat mir der Artikel „Sitzen. Die unterschätzte Gefahr“ in der Zeitschrift „Stern“ Nr. 16 vom 09.04.2015 einige Vermutungen bestätigt: Das Sitzen ist eine von vielen Ursachen für viele Zivilisationskrankheiten. Und der Artikel bietet auch einige praktikable Lösungen und einige weniger leicht umzusetzende, z.B. der Laufbandschreibtisch.
PS.: Ich bekam Post von www.ergotopia.de. Dieses Unternehmen stellt höhenverstellbare Schreibtische her. Gute Idee, denn so können Sie einige Zeit im Sitzen und und einige Zeit im Stehen arbeiten.

 

Ohne Wurzeln keine Flügel*

…beim Laufen neulich kam mir dieser Satz  in meinen Gedankenfluss. Nachdem ich mich monatelang mit der Erdung meines Skeletts beschäftigte und lernte beim Laufen, meine Schultern herunter zulassen, d.h. nicht unnötig hochzuziehen.

Was heißt Erdung des Skeletts:

Ich gebe jeden meiner Knochen, der idealen Anatomie und der aktuellen Bewegung entsprechend, an die Erde oder stellvertretend an den darunterliegenden Knochen ab. Da wir der Schwerkraft ausgesetzt sind macht das Sinn und hört sich auch ganz selbstverständlich an.

Aber  die wenigsten von uns zivilisierten Menschen wissen, dass sie das meist nicht vollkommen tun, da sie sich kinästhetisch nur mangelhaft wahrnehmen. Durch unbewusst und gewohnheitsmäßig verspannte Muskeln, sind die Knochen oft nicht optimal in Haltung und Bewegung zueinander in Beziehung. Auch Sport hilft nicht effektiv diese unbewussten Verspannungen zu ändern. Wir trainieren in diesen unbewussten Mustern. Nicht immer, aber oft geschieht dann „mehr des Selben“ (siehe Paul Watzlawick) Der Schlüssel zur Veränderung ist die kinästhetische Wahrnehmung dessen, was wir gewohnheitsmäßig mit unseren Knochen tun. Und mit dieser Wahrnehmung und den Erkenntnissen daraus, können wir uns verändern.

Wenn die Stabilität der Knochen aufeinander in der Schwerkraft genutzt wird, ist die Energie der Muskeln freier für die Bewegung und weniger für das Halten in der Schwerkraft vergeudet. Und wenn ich besser geerdet bin, also in der Schwerkraft optimaler mit allen Knochen koordiniert bin, kann ich mich auch optimaler von der Erde wieder abdrücken um Auftrieb oder/und Vortrieb zu bekommen. Die Bewegung wird ökonomischer, ich empfinde sie als leichter, als wären mir Flügel gewachsen.

muskulärer Spannungsbogen im eigenen Körper:

Wenn die Muskeln gut koordiniert die Knochen bewegen, gibt es verschiedene Spannungsbögen von den Zehen bis zum Kopf, den Fingern, alternierend  zwischen links und rechts, vorn und hinten, oben und unten, diagonal, die sich ebenso alternierend entspannen und damit Vortrieb und geringfügig Auftrieb produzieren. Permanent gleichzeitiges an- und entspannen. Die Spannung bedingt die Entspannung und die Entspannung bedingt die Spannung.

Das entspricht dem Gefühl des Fliegens. Damit ich wieder hochgehen kann, muss ich landen,  mich erden – ohne wurzeln keine Flügel eben.

Unsere körperlichen Wurzeln können wir jederzeit wieder neu finden oder uns auf den Weg machen, das zu lernen, z.B. mit der Feldenkrais-Methode. Und hier treffen sich für mich die Feldenkrais-Methode und die Systemische Beratung und Aufstellung. Manchmal ist das Eine mit dem Anderen nicht zu trennen: die körperlichen und sozialen Prozesse laufen in ein und demselben Menschen ab. Bertold Ulsamer hat in seinem Buch eher die sozialen Wurzeln beschrieben.

*Zitatquelle:Ohne Wurzeln keine Flügel, Bertod Ulsamer

Johann Wolfgang von Goethe:Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. ;

Gedicht von Heinz Kahlau:     

 Meine Hoffnung

In deinem Alter, mein Kind,
hat jeder Mensch noch Gründe,
anzunehmen,
er könnte
fliegen wie laufen
lernen.

Ich werde mich hüten,
dich aufzuklären.

Vielleicht
bin doch ich es,
der sich irrt.

·         

Die Schultern beim Laufen und Gehen

Beim Laufen kann ich durch die Feldenkrais-Methode auch feinste Bewegungen im Körper differenziert wahrzunehmen.

Schulterschmerzen! –  vor fast 2 Jahren rechts, dann vor einem Jahr links. Seither nehme ich Feldenkrais-Einzelstunden und beobachte meine Schultern im Zusammenhang meiner Bewegungsmuster und Verhaltensgewohnheiten (siehe Kurs-Thema). Die akuten Schmerzen von damals sind längst weg, aber die Funktion meiner Schultern noch nicht vollständig. Meine Arbeit, meinen Alltag kann ich ohne Einschränkung bewältigen. Aber z.B. beim Schwimmen bin ich noch nicht zufrieden.

Aber was wäre, wenn ich zufrieden wäre? Hier weiterlesen

Richtige Haltung – gerade Haltung – ideale Haltung

Gibt es DIE richtige Haltung?
– frage ich provozierend. Halte ich mich gerade, fragen sich viele – manchmal mehrmals am Tag. Aber was ist gerade an unserem Körper?
Wenn wir in den Kategorien von „richtig und falsch“ denken, haben wir Bilder von „gerade sitzenden oder stehenden Menschen in Vorder-, Seit- und vielleicht noch Rückansicht vor Augen. Diese abgebildeten Menschen bewegen sich in unseren Gedanken meist nicht. Wir haben sie bewegungslos, statisch in unserer inneren Vorstellung und inzwischen auch im Unterbewusstsein. Dort sind sie in Form von Glaubenssätzen, wie „Ich muss immer gerade sein.“ und generieren unbewusste Bewegungs-, Haltungs- und Handlungsgewohnheiten.
Haben Sie sich schon mal vorgestellt, wie Sie den ganzen Tag und die Nacht in einer solchen Haltung bewältigen könnten? Wenn Sie sich nach unten beugen, um Ihre Schuhe anzuziehen … ach ja richtig, dafür gibt es auch ein Bild: gerader Rücken, gebeugte Knie, also auf keinen Fall den Rücken „krumm“ machen.
Sie mühen sich nun vielleicht jeden Tag „gerade oder richtig“ zu sein, aber es will nicht so recht klappen. Da sind Sie nicht der oder die Einzige.

„Weder ist die menschliche Haltung einfach, noch ist sie leicht zu erzielen. Sie setzt langes und anspruchsvolles Lernen voraus. Der Lernprozess, den jeder durchmachen muss…“ schreibt Moshe Feldenkrais in „Die Entdeckung des Selbstverständlichen“ (Frankfurt am Main, 1985, S. 87)

Das ist der Haken: unsere statische Denkweise. Hier weiterlesen

Bewegungs- und Haltungsanalyse

Sind Sie auf der Suche nach Ihrer idealen Haltung und Bewegung? Sie glauben, sind überzeugt oder Ihnen wurde gesagt, Sie haben nicht die richtige Haltung?  Sie haben keine gerade Haltung? Sie bewegen oder halten sich nicht zu Ihrer Zufriedenheit, haben Probleme, vielleicht Schmerzen.

Mit einer Bewegungs- und Haltungsanalyse können Sie mit meiner Hilfe herausfinden, wie Sie sich gewohnheitsmäßig halten und bewegen. Und während Sie das herausfinden, können Sie schon Ideen bekommen, wie Sie Ihre derzeitigen Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten verändern können.

Ablauf einer Bewegungs- und Haltungsanalyse:

  • Gespräch über Ihr Problem und Ihr Anliegen
  • Analyse im Sitzen, Stehen, Gehen, Liegen
  • Gespräch: Feedback bezüglich Ihres Anliegens, wenn gewünscht Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Mittel der Analyse:

  • Anleitung der Eigenwahrnehmung über die Tiefensensibilität (Feldenkrais-Methode) in Verbindung mit anderen Körpersinnen (z.B. visuellem Sinn)
  • wenn gewünscht einsatz von Video- oder Fotoanalyse. (Das Material wird vor Ihren Augen auf Wunsch gelöscht oder die Kopie an Sie gesendet.)
  • ideale Anatomie und Physiologie des Menschen als Richtgröße
  • Ideokinese (mentale Vorstellung von der eigenen Haltung und Bewegung und deren Veränderungen)
  • Knöcherne Erdung im Lot mit dem Ergebnis von Stabilität, Koordination um die eigene Mitte und größerer Beweglichkeit und besserer Haltung

Termine: nach Vereinbarung
Tel: 0151-177 822 91 oder angela.pfau@bewegung-zum-selbst.de

Preis: 50 € / 60 – 75 min
Ort: Praxisgemeinschaft für funktionelle Körpertherapie und Gesundheitsförderung, Erich-Zeigner-Allee 22 (Gartenhaus), Leipzig-Plagwitz oder dort wo es für Sie besser ist.