Barfußschuhe

Nach 5 Jahren ist ein Update meines Artikels Laufen auf dünnen Sohlen längst überfällig. Am Ende dieses Artikels finden Sie eine Menge Links zu Barfußschuhen.

Das Wort Barfußschuh ist ein Oxymoron (Plural Oxymora; aus oxys ‚scharf(sinnig)‘ und moros ‚dumm‘), eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird. [Quelle des kursiv Geschriebenen: Wikipedia]

DENN, wenn wir Schuhe anhaben, sind wir nicht barfuß.

Warum Barfußschuhe sinnvoll sind:

  • Der Fuß hat 26 Knochen (die Hand 27), alle sind untereinander beweglich durch gelenkige Verbindungen. D.h. barfuß ist eine optimale Anpassung an den Untergrund möglich. Eine feste Sohle kann das nicht. Stellen Sie sich auf einem Baumstamm stehend vor: Der nackte Fuß passt sich der Wölbung des Stammes in allen Richtungen an, eine feste Sohle eines Wanderschuhs nicht. D.h. wir haben barfuß mehr Fläche unter unseren Füßen, um Halt auf dem Untergrund zu haben – viele Barfußschuhe machen das möglich
  • Ein Körperteil, der eine Weile z.B. im Gips (heute eher Plastik) ruhiggestellt wird, um zu heilen, wird schnell steif und verliert seine Dehn- und Kontraktionsfähigkeit. Mit unseren Füßen machen wir mit herkömmlichen steifen Sohlen und Schuh-Obermaterial  und Sprunggelenksverschnürung (um die „Knöchel“) ähnliches. Nur ist das kulturell bedingt und wird wenig hinterfragt. Deshalb verkümmern in „zivilisierten Gebieten“ die Fußmuskeln, Faszien u.a. Gewebe im Fuß schon oft im Kleinkindalter und damit ist es normal und fällt uns nicht auf. Weil diesbezüglich normal ist, was die meisten Menschen machen, heißt das nicht, dass es ideal ist. Und deshalb ist eine Umstellung auf Barfußschuhe auch individuell in der Zeit, die das dauert. Die kleinen Muskeln im Fuß und die großen im Unterschenkel müssen sich an diese Arbeit erst wieder gewöhnen.
  • Die Beweglichkeit und Stabilität um die Sprunggelenke (zwischen Fuß- und Unterschenkelknochen) wird durch das Zusammenspiel der Muskeln des Fußes, des Unterschenkels und der übrigen Skelettmuskeln bis zum Kopf hoch beeinflusst. Durch Schuhe, insbesondere Knöchelschuhe eher behindernd (Außnahmen gibt es immer) – viele Barfußschuhe lassen den Fußmuskeln ihre natürliche Beweglichkeit.
  • Um die Sprunggelenke herum haben wir eine körpereigene Schnürung aus Bändern, Faszien, Sehnen-führenden Hüllen, quasi den körpereigene Knöchelschuh unter der Haut, der mit vielen Rezeptoren bestückt, unserem Gehirn meldet, wie die einzelnen Muskeln gespannt werden sollen, so dass die Knochen sich gut auf dem Untergrund ablegen und der Unterschenkel darüber, so dass wir nicht umfallen oder Umknicken. Nur ist diese Fähigkeit durch Schuhe oft verkümmert oder gar nicht perfekt ausgebildet. Viele Barfußschuhe lassen uns die nötige Beweglichkeit zwischen aufrechter Haltung und Erdung am Boden. Z.B. würde ein Wanderer der auf einen Stein tritt, im Barfußschuh weniger umknicken, als ein Wanderer mit steifer Sohle. Denn ersterer spürt den Stein eher und hat mehr Beweglichkeit die Unebenheit auszugleichen und findet so schneller zu seiner Stabilität in der aufrechten Haltung zurück.
  • Wussten Sie, dass die Fußsohle eine Schicht Baufett hat? Eine körpereigene Polsterung zwischen der Haut und den Knochen, Faszien, Muskeln. Deshalb reichen dünne Schuhsohlen der Barfußschuhe.
  • Die Art des Ganges wäre die nächste Möglichkeit der Abfederung zum Boden hin und ins Skelett hinauf. Darauf kommt man mit Barfußschuhen eher als mit dicken Sohlen. Der positive Nebeneffekt: Es fördert die gesamte Beweglichkeit des Muskel-Skelett-Systems. Da das Gehen und Laufen gewohnheitsmäßige Muster sind, ändern diese sich nicht sofort mit dem Schuhwechsel. Oftmals macht es Sinn die Bewegungsmuster mit Hilfe Anderer Menschen zu hinterfragen und zu ändern, z.B. in einem Feldenkrais-Kurs oder Laufseminar.

Im Netz gibt es dazu auch viel zu sehen und zu lesen. Hier zum Beispiel ei Artikel, der das Thema Barfußlaufen sehr gut umfasst und trotzdem nicht zu lang ist: https://www.primal-state.de/barfuss-laufen/

Viele, nicht alle, Barfußschuhe ermöglichen, die oben beschriebene Flexibilität. Alle haben Vor- und Nachteile. Die Schuhe unterscheiden sich alle in der Breite, Zehen- und Spannhöhe usw. D.h. Erfahrung sammeln, ausprobieren ist nötig, da auch jeder individuelle Füße hat.

Im Winter frieren Füße trotz dünnerer Sohle nicht so schnell in Bewegung, da die Blutgefäße zwischen beweglichen Fußknochen, Muskeln, Faszien u.a. Teilen in den Füßen für mehr Durchblutung sorgen können.

Meine große Kritik im Bereich der Kinderschuhe: Wenn das gleiche Sohlenmaterial für Kindergrößen, wie für große Füße genutzt wird, sind die Kindersohlen steifer.  Je kürzer die Sohle, umso steifer. Und schon ist die Bewegungsfreiheit der Knochen in diesen Schuhen für die kleinen Füße weg.

Und hier die Schuhmarken, die Barfußschuhe herstellen oder im Sortiment haben:

Da ich oft von Leipziger befragt werde:

Barfußschuhe aus Leipzig und Umgebung: ZAQQ und Senmotic.

Läden in Leipzig*: 

  • Karl-Liebknechtstr. 8:  Vivobarefoot
  • Sanitätshaus Haas, Neumarkt 9, Städtisches Kaufhaus (Innenhof):  FiveFingers
  • Nikolaistr. 16  Leguano *In anderen Städten sind hie und da Läden weiterer Marken.

Per Online Bestellung gibt es noch viel mehr Auswahl. Die Liste ist nicht vollständig:

sole runner

Merell – hier aus dem Shop von Voycontigo. Es gibt sie auch in anderen Shops.

Wildlinge

The Drifter Leather

Und es entstehen immer wieder neue:

Muki shoes

Händler von Barfußschuhen:

https://www.barfusslaufen.com/

https://voycontigo.de

bergzeit.de

Wie schon geschrieben, die Auswahl ist nicht vollständig. Ich wünsche schöne Abenteuer im propriozeptiven Ausprobieren.

Fußschmerzen

Fußschmerzen: Wenn der Vorfuß zur Baustelle wird …
…so ist ein Artikel bei Spiegel-online überschrieben. Ja, Ursachen gibt es unterschiedliche und nie nur eine. Viele richtige Gedanken und Erkenntnisse von hie und da sind im Artikel untergebracht. Von ungünstigen Schuhen, Einlagen und dass Operationen nicht immer nötig sind, aber manchmal doch, ist die Rede. Zu guter Letzt der altbekannte Tipp: „zu Hause oder im Gras möglichst oft barfuß laufen.“
Wirklich hilfreich finde ich den Artikel nicht für Menschen mit Schmerzen. Dass eine ganz normale Schuhsohle die Fußmuskulatur schon einschränkt und damit das Zusammenspiel aller 26 Fußknochen – steht nicht im Artikel. Und ganz wichtig:
Die Beweglichkeit der Fußknochen beeinflusst alle anderen Körperteile. Und andersherum: die Beweglichkeit aller anderen Körperteile beeinflussen die Füße.
Meiner Erfahrung nach, sind diese Zusammenhänge weder mit häuslichem Barfußlaufen noch mit ab-und-zu-im-Gras-laufen nachhaltig zu verändern.
Mit Schmerzen sagt unser Körper: „Mach etwas anders. So geht es nicht weiter gut!“. Die Frage ist also, wie man sich dann helfen und auch selbst helfen kann.
Die Feldenkrais-Methode ist eine Möglichkeit dem auf die Spur zu kommen, was wir anders machen könnten: lernen, das eigene Lauf- und Gehmuster zu erkennen und zu ändern; den eigenen Körper differenzierter kennenlernen und selbstwirksam handeln und somit auch Expertenrat abwägend einordnen. Mit anderen Worten: sich selbst wahrnehmen und erkennen, was und wie soll anders werden.
Ja, und es ist möglich, die Schmerzen im Vorfuß damit zu minimieren bis ganz zu verlieren. In meinen Kursen, Feldenkrais-Spaziergängen und Einzelstunden begleite ich meine Klienten, diese Veränderungen in Ihren Alltag zu integrieren. Zu optimalen Schuhen und sogenannten Barfuß-Schuhen kann ich ebenso beraten.

Barfußlaufen – Natürliches Gehen und Laufen

Linksammlung für die Teilnehmerdes Workshops der 3. Gesundheitssport-Akademie des LandesSportBund Sachsen-Anhalt e.V.

Filme:
Tarahumara gehen und laufen:
http://youtu.be/Doe7ChbsyzU
http://youtu.be/FnwIKZhrdt4
Die Geheimnisse des perfekten Läufers, Doku von Arte:                                  http://youtu.be/mc8ds6NYxvE
Quarks & Co – Die Lust am Laufen:
http://youtu.be/5VIExB3gdKA
Artikel:                                                                                                                               GEO: 05/2014, „Der perfekte Jogger“: http://www.geo.de/GEO/heftreihen/geo_magazin/wie-der-mensch-zum-laeufer-wurde-77691.html
http://www.originfit.de/warum-uns-joggen-schmerzen-bereitet/
http://www.originfit.de/warum-wir-zum-laufen-geboren-sind/

Blog:
http://www.reflektionen.de/index.html mit Laufschuhtest des Bloggers
Bücher:

  • Born to Run, Ein vergessenes Volk und das Geheimnis der besten und glücklichsten Läufer der Welt; Christopher McDougall [Geschichte der Menschheit als Läufer, Entwicklung der Laufschuhe und unterhaltsame Abenteuer-Erzählung in Einem. In Kapitel 25 wird die Geschichte von einfachen Laufsohlen zu gedämpften, „Überpronations-verhindernden-Laufschuhen“ zurück zu sogenannten Barfußschuhen erzählt. Und warum Läufer eigentlich keine Schuhe benötigen.]
  • Besser Laufen; Jack Heggie [Feldenkrais-Lektionen zur besseren Beweglichkeit beim Laufen]
  • Gentle Running, Laufen nach Feldenkrais; Wim Luijpers, Rudolf Nagiller
  • Perfekte Lauftechnik, Schneller durch gezieltes Training; Wolfgang Bunz [nicht ausdrücklich für das Barfußlaufen, aber interessant für die Lauftechnik]
  • Fit werden – Gesund bleiben durch natürliches Laufen, Die (R)evolution der Lauftechnik; Helmuth Ohloff [Barfuß und was noch dazugehören könnte, wie Atmung, Bekleidung, Schwitzen usw.]
  • Die Heilkraft des Gehens – Gedunder Rücken – Bewgliche Gelenke – Starke Füsse; Wim Luijpers

Schuhe: Empfehlungen finden Sie hier.

Wandern von München nach Venedig in Minimalschuhen

… diesen Traum hatte ich schon vor drei Jahren. Damals konnte ich in Minimalschuhen noch nicht weit gut gehen. Außerdem: mein Sohn (damals 11 Jahre alt) erklärte seine Eltern für komplett verrückt und hatte größte Sorge, wir könnten das ernstlich wollen. In diesem Jahr schlug er die Tour selbst vor – als Sommerurlaub. weiterlesen

Laufen auf dünnen Sohlen

Da Barfußlaufen im Alltag nicht immer praktikabel oder gewollt ist, sind flexible, nicht einengende Schuhe mit möglichst dünner Sohle eine Alternative. Die dünne Sohle ermöglicht durch den tiefensensiblen Sinn den Untergrund wahrzunehmen und den Fuß und den Körper darüber zu erden und die Muskelspannung um das gesamte Skelett zu optimieren.
Seit Jahren sende ich dazu per Mail eine wachsende Sammlung von Links an Interessierte. Da auch die Intessengruppe wächst, ist diese Linksammlung jetzt hier zu finden und wird von mir öfter aktualisiert und ist vermutlich nicht vollständig. (letzte Aktualisierung: September 2014) Über Anregungen, Hinweise freue ich mich.

Schuhmarken, die Minimal-Schuhe, das heißt, mit dünner, flexible Sohle im Sortiment haben: 

  • Vivobarefoot 
  • Merell (Sohle nicht so flexibel und dünn wie bei Vivobarefoot und Sole runner, aber gut für den Einstieg mit dünner Sohle beim Joggen. Einige Modelle sind schon wieder weit weg vom Barfußgefühl, dafür für den Übergang zur geringen Sohlenstärke geeignet. Ich habe sie einige Jahre als Laufschuhe genutzt. Nun sind sie mir zu steif und die Sohlen zu unbeweglich.)
  • sole runner (Die meisten Modelle haben sehr dünne Sohlen und kommen dem Barfußgefühl am nächsten. Ich bin damit schon 25 km – 30 km am Stück gewandert.)
  • Leguano (Diese Sockenschuhe sind derzeit meine Laufschuhe.)
  • FiveFingers (Nicht für jeden und jede Zehenform und -länge geeignet
  • Barfußschuhe aus Leipzig und Umgebung ZAQQ und Senmotic

Bei den Laufschuh-Herstellern gibt jedes Jahr neue Modelle, dadurch ist das Sortiment unübersichtlich. Z.B. von „New Balance“ gibt es ein Modell mit flacher und flexibler Sohle. Da muss man immer auch genau auf die Sprengung (Höhenunterschied zwischen Fersen- und Vorfußsohle) oder/und auf die Sohlenstärke achten.

Händler von Schuhen mit Minimalsohle (Bei Amazon gibt’s die auch):
www.barfusslaufen.com
www.voycontigo.de/barfuss-schuhe
www.zehenschuhe.de
http://www.wildnissport.de

Da das Angebot an Barfußschuhen oder Schuhen mit dünnen Sohlen begrenzt ist, kommen Überzeugte immer wieder auf die Idee der Selbst-Herstellung. So auch ich. Hier einige Links dazu:
www.lunasandals.com (optische Anregung)                                                    www.extremtextil.de (Sohlen-Material u.a. Zubehör zur Schuhherstellung)

Hier gibt es demnächst noch mehr Infos.

Rezension zu einem Spiegelartikel
www.bewegung-zum-selbst.de/zehenschuhe-mit-zustimmung-des-arztes/

Websites zu Barfuß-Läufern, z.T. bekannt aus dem Buch „Born to run“ von Christopher McDougall:
www.barefootted.com/coach/

Film zu den Langstreckenläufern der Tarahumara, unter Anderen die Hauptpersonen in „Born to run“: www.youtube.com/watch?v=Doe7ChbsyzU&feature=related

Blog zum Thema Barfußschuhe:
www.barfussschuhe-test.blogspot.de
www.reflektionen.de

Vor Olympia 2012 las ich bei Spiegel-online einen Artikel über das 3000m-Finale von 1984 in Los Angelas. Und irgendwas fand ich auf dem eingeblendeten Bild merkwürdig. Ich habe versucht es zu vergrößern, war mir aber nicht sicher: Ich glaubte zu sehen, dass Zola Budd barfuß war.
Dann habe ich gegoogelt und dabei diesen Film gefunden. Sie ist tatsächlich barfuß gelaufen www.youtube.com/watch?v=JziXi_NS3YY
Es freut mich immer wieder, solche Tatsachen zu finden.

Das Wort Barfußschuh ist ein Oxymoron (Plural Oxymora; aus oxys ‚scharf(sinnig)‘ und moros ‚dumm‘), [d.h] eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird. [Quelle des kursiv Geschriebenen: Wikipedia]

Herzliche Grüße, Angela Pfau

Zehenschuhe mit Zustimmung des Arztes?

„Am besten wäre es, barfuß zu laufen“ – Vision und Rezension zu einem Interview mit Bewegungsmediziner Rüdiger Reer auf Spiegel-online 

 Meine Vision: Jeder Mensch kann selbst seinen Körper so wahrnehmen, dass daraus Erfahrungen entstehen, mit denen er für seine Gesundheit, kompetent und in Selbstverantwortung, entscheiden kann – auch welche Schuhe er trägt, (ohne Zustimmung des Arztes). Und wenn ein Mensch unsicher ist, kann er sich von anderen Menschen leiten, beraten, begleiten, therapieren lassen. Ob der Mensch, den er um Rat oder Hilfe bittet, ein Arzt ist, wird er dann zu entscheiden wissen.

Ich arbeite mich seit Jahren (ganz ohne „ärztliche Zustimmung“) in Richtung natürliches Gehen und Laufen im Selbstversuch mit Hilfe der Feldenkrais-Methode,  Ideokinese, dem Wissen um die ideale Anatomie und Physiologie des Menschen und im Austausch mit anderen Menschen und Kollegen.

 Rezension: Die „nötige Zustimmung des Arztes“  ist mir in vielen Artikeln in Lauf-, Triathlon- und anderen Zeitschriften schon öfter aufgefallen. Vermutlich hat der, der die Zustimmung des Arztes immer erst einholt, die Verantwortung und Kompetenz für sich selbst schon abgegeben. Das hat Vorteile, wie Nachteile…

Ich kann mutig die Selbstwahrnehmung und die sich daraus ergebenden  Wege in Selbstverantwortung empfehlen. Eventuell in Begleitung von erfahrenen Menschen, was Ärzte nicht grundsätzlich ausschließt.  Hier weiterlesen

Ohne Wurzeln keine Flügel*

…beim Laufen neulich kam mir dieser Satz  in meinen Gedankenfluss. Nachdem ich mich monatelang mit der Erdung meines Skeletts beschäftigte und lernte beim Laufen, meine Schultern herunter zulassen, d.h. nicht unnötig hochzuziehen.

Was heißt Erdung des Skeletts:

Ich gebe jeden meiner Knochen, der idealen Anatomie und der aktuellen Bewegung entsprechend, an die Erde oder stellvertretend an den darunterliegenden Knochen ab. Da wir der Schwerkraft ausgesetzt sind macht das Sinn und hört sich auch ganz selbstverständlich an.

Aber  die wenigsten von uns zivilisierten Menschen wissen, dass sie das meist nicht vollkommen tun, da sie sich kinästhetisch nur mangelhaft wahrnehmen. Durch unbewusst und gewohnheitsmäßig verspannte Muskeln, sind die Knochen oft nicht optimal in Haltung und Bewegung zueinander in Beziehung. Auch Sport hilft nicht effektiv diese unbewussten Verspannungen zu ändern. Wir trainieren in diesen unbewussten Mustern. Nicht immer, aber oft geschieht dann „mehr des Selben“ (siehe Paul Watzlawick) Der Schlüssel zur Veränderung ist die kinästhetische Wahrnehmung dessen, was wir gewohnheitsmäßig mit unseren Knochen tun. Und mit dieser Wahrnehmung und den Erkenntnissen daraus, können wir uns verändern.

Wenn die Stabilität der Knochen aufeinander in der Schwerkraft genutzt wird, ist die Energie der Muskeln freier für die Bewegung und weniger für das Halten in der Schwerkraft vergeudet. Und wenn ich besser geerdet bin, also in der Schwerkraft optimaler mit allen Knochen koordiniert bin, kann ich mich auch optimaler von der Erde wieder abdrücken um Auftrieb oder/und Vortrieb zu bekommen. Die Bewegung wird ökonomischer, ich empfinde sie als leichter, als wären mir Flügel gewachsen.

muskulärer Spannungsbogen im eigenen Körper:

Wenn die Muskeln gut koordiniert die Knochen bewegen, gibt es verschiedene Spannungsbögen von den Zehen bis zum Kopf, den Fingern, alternierend  zwischen links und rechts, vorn und hinten, oben und unten, diagonal, die sich ebenso alternierend entspannen und damit Vortrieb und geringfügig Auftrieb produzieren. Permanent gleichzeitiges an- und entspannen. Die Spannung bedingt die Entspannung und die Entspannung bedingt die Spannung.

Das entspricht dem Gefühl des Fliegens. Damit ich wieder hochgehen kann, muss ich landen,  mich erden – ohne wurzeln keine Flügel eben.

Unsere körperlichen Wurzeln können wir jederzeit wieder neu finden oder uns auf den Weg machen, das zu lernen, z.B. mit der Feldenkrais-Methode. Und hier treffen sich für mich die Feldenkrais-Methode und die Systemische Beratung und Aufstellung. Manchmal ist das Eine mit dem Anderen nicht zu trennen: die körperlichen und sozialen Prozesse laufen in ein und demselben Menschen ab. Bertold Ulsamer hat in seinem Buch eher die sozialen Wurzeln beschrieben.

*Zitatquelle:Ohne Wurzeln keine Flügel, Bertod Ulsamer

Johann Wolfgang von Goethe:Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. ;

Gedicht von Heinz Kahlau:     

 Meine Hoffnung

In deinem Alter, mein Kind,
hat jeder Mensch noch Gründe,
anzunehmen,
er könnte
fliegen wie laufen
lernen.

Ich werde mich hüten,
dich aufzuklären.

Vielleicht
bin doch ich es,
der sich irrt.

·         

Die Schultern beim Laufen und Gehen

Beim Laufen kann ich durch die Feldenkrais-Methode auch feinste Bewegungen im Körper differenziert wahrzunehmen.

Schulterschmerzen! –  vor fast 2 Jahren rechts, dann vor einem Jahr links. Seither nehme ich Feldenkrais-Einzelstunden und beobachte meine Schultern im Zusammenhang meiner Bewegungsmuster und Verhaltensgewohnheiten (siehe Kurs-Thema). Die akuten Schmerzen von damals sind längst weg, aber die Funktion meiner Schultern noch nicht vollständig. Meine Arbeit, meinen Alltag kann ich ohne Einschränkung bewältigen. Aber z.B. beim Schwimmen bin ich noch nicht zufrieden.

Aber was wäre, wenn ich zufrieden wäre? Hier weiterlesen

Barfußlaufen

Barfußlaufen – natürliches Gehen und Laufen – eines „meiner“ Themen.

Vor den Gefühlen von natürlich, lebendig, unabhängig, ursprünglich in den Dimensionen der Freiheit in den eigenen Grenzen, kommen meist letztere zuerst zur Wahrnehmung über Schmerzen und Überlastungen.
Ich selbst habe den Prozess der Wandlung vom Laufen auf dicker unbeweglicher, gedämpfter Sohle über „Nike Free“ bis „Vivobarefoot“ und „Merrell Trail Glove Barefoot“ bewältigt und bin noch im Prozess. Den Alltag tatsächlich ohne Schuhe zu leben, ist für mich (noch?) nicht möglich. Das Sauberkeitsproblem nach Leipziger Asphalt und Fußwegplatten ist ein zu großes Hindernis. Aber in Schuhen mit Minimalsohle (Barfußschuhe?!) läßt sich dem Ziel des natürlichen Laufens gut entgegen gehen. Dabei begleitet mich immer mein Wissen über das Muskel-Skelett-System und ich stelle immer wieder ein kinästhetisches Update über meine eigene Entfernung vom geahnten Optimum her. Mit anderen Worten, je niedriger und beweglicher die Sohlen, um so mehr muß sich der Laufstil ändern.
Bei diesem Veränderungsprozess kann ich Sie mit meinem Wissen und Erfahrungen begleiten, egal ob Sie im Alltag leichter auf Minimalsohlen oder im Sport gehen oder laufen möchten. Die Feldenkrais-Methode ist eine optimale Strategie – sowohl für mich in der Begleitung Ihres Veränderungsprozesses als auch für Sie im Alltag, um in diesem Veränderungsprozess selbstständig weiter zu gehen.
Verschiedene Strategien sind möglich:

  • Teilnahme an einem laufenden Kurs
  • Sie vereinbaren einen Termin für eine individuelle Beratung mit Laufstilanalyse
  • Durch Sie oder mich wird ein Seminar  für mehrere Menschen extra zu diesem Thema organisiert. Anfrage

Hier ein Podcast von Radio Mephisto-Reporter Jan Wiedemann  mit Angela Pfau zum Thema.

Bei Interesse und Volition kontaktieren Sie mich: angela.pfau@bewegung-zum-selbst.de oder unter 0151-17782291